Historische Entwicklung
Das Projekt “APABENA” (« Association des PArents pour le Bien-être des Enfants Non Accompagnés ») wurde 1994 als freie Elterninitiative zur Betreuung von ursprünglich 70 ruandischen Familien, die 113 Kriegswaisenkinder in ihre Familien aufgenommen hatten, gegründet.
Das APABENA- Projekt verfügt über einen in drei Etappen erworbenen Grundbesitz mit einer Größe von ca. 13.000 m². Ein Kernziel dieses Projektes war es zunächst. den Waisenkindern zunächst Lesen und Schreiben beizubringen. Außerdem diente das Zentrum als Kommunikationsplattform für die Pflegeeltern. Mittels Spenden konnte als erstes eine Ausbildungsstätte für Schreiner und Näherinnen ermöglicht werden, wovon die besten Absolventen weiterführende Schulen besuchen. Sowohl das eingerichtete Nähatelier als auch die Schreinerei hatten jeweils 15 Plätze zur Verfügung. Im Laufe der Zeit wurde ein Studentenwohnheim (für 24 Personen), welches aufgrund der Nähe zur Universität eine optimale Auslastung aufwies sowie ein Tagungsgebäude/ Zentrum mit Restaurant angeschlossen.
Die gesamte Liegenschaft wurde im Mai 2003 an den Verein APABENA übertragen. Die nächsten Schritte waren die Einrichtung einer Bäckerei, die Anschaffung eines LKWs, die Anfertigung von Schulmobiliar durch die Schreinerei, die Einrichtung einer Apotheke, einer Krankenstation inklusive einer Wöchnerinnenstation, einer Imkerei und einer Hoch- und Weitsprunganlage. Die Zahl der Beschäftigten im APABENA lag damals bei 53 Personen.
Förderung durch das Ruanda Komitee Trier
Die einzigen Landeszuschüsse wurden vom Ruanda Komitee Trier für APABENA in Höhe von 47.210 Euro in Anspruch genommen; für das Studentenheim (2002: 26.513 Euro), die Bäckerei (1999: 15.083 Euro), eine Mauer (1998: 5.614 Euro). Im Oktober 2003 stellte die katholische Jugendgruppe Butzweiler, die im Rahmen von Veranstaltungen regelmäßig Spenden für die Partnerschaft sammelt, das Projekt APABENA unter anderem auch dem damaligen rheinland-pfälzischen Innenminister Zuber vor. Daraufhin lud das Komitee einige der Mitglieder zu Besuch des Zentrums nach Ruanda ein. Von Beginn an wurden Kinder aus sozialschwachen Verhältnissen (u. a. Kriegswaisen) über einen Spendentopf in ihrer schulischen Entwicklung gefördert (vor allem Mittel für Schulkleidung, für Lern- und Schreibmaterialien, für medizinische Versorgung). Diese Förderung läuft erfreulicherweise über individuelle Spenden weiter.
Derzeitige Situation
APABENA liegt an einer unter Naturschutz stehenden Flussniederung, was die Möglichkeiten von baulichen Maßnahmen einschränkt. Die ruandische Regierung hat im Jahre 2018 das Gelände um das APABENA-Zentrum herum nun offiziell zum Naturschutzgebiet erklärt, mit der Folge, dass die Gebäude abgerissen und an einer anderen Stelle neu errichtet werden sollten. Die Kosten für den Abriss und den Neubau sollte der Staat Ruanda übernehmen.
Trotz des Abrisses der Gebäude des APABENA-Zentrums und der Umwidmung des Geländes zu städtischen Naturschutz- und Erholungsfunktionen bleibt die Elterninitiative zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden aus sozial schwachen Familien im Wohnviertel am APABENA weiterhin bestehen, so dass von Seiten des Ruanda Komitees die weitere personenbezogene Unterstützung für schulische und Ausbildungszwecke (u.a. Schuluniformen, Lernmaterialien, medizinische Basisversorgung) für 10 junge Leute bestehen bleibt.